Berlin, 18. November 2020 - VAUNET begrüßt, dass die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) die Kooperation zwischen Google und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bei „gesund.bund.de“ auf eine mögliche Diskriminierung journalistisch-redaktioneller Angebote überprüft. Der Verband verweist insbesondere auf die dahinterstehende Problematik im Falle der Erstreckung der Hervorhebung solcher Info-Kästen auch auf andere Themen der politischen Berichterstattung.
Annette Kümmel, Vorstandsvorsitzende des VAUNET: „Maßnahmen gegen wissenschaftliche Desinformation sind gut und wichtig. Dies sollte allerdings auch möglich sein, ohne staatliche Informationsangebote gegenüber privatwirtschaftlichen journalistischen Medienangeboten in Suchmaschinen zu bevorzugen.“ Es sei daher richtig, gleich zu Beginn einer solchen Kooperation grundsätzlich hinzuschauen. Konsequent weitergedacht birgt dies das Risiko, dass die unabhängigen Angebote der Medien durch aufmerksamkeitsstarke Kästen für anbietereigene oder wie hier staatliche Informationsangebote zunehmend auch bei anderen politischen Themen aus der Wahrnehmung gedrängt werden.
Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hatte vor dem Hintergrund der aktuellen Kooperation des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) mit Google zur verbesserten Auffindbarkeit des BMG-eigenen Serviceportals „gesund.bund.de“ angekündigt, die Einleitung eines Verfahrens gegen Google auf der Grundlage des Medienstaatsvertrags zu prüfen.