Drei-Stufen-Test-Verfahren zu ARD-Kultur gestartet

Der MDR-Rundfunkrat hat am 10. Oktober 2022 ein Drei-Stufen-Test-Verfahren zum Telemedienkonzept von „ARD Kultur“ (www.ardkultur.de) gestartet.

Der MDR-Rundfunkrat hat am 10. Oktober 2022 ein Drei-Stufen-Test-Verfahren zum Telemedienkonzept von „ARD Kultur“ (www.ardkultur.de) gestartet. Das neue ARD-Kulturportal wird zu den bisherigen „Big Five“ der ARD (tagesschau.de. sportschau.de, kika.de, ARD-Mediathek, ARD-Audiothek) als sechstes ARD-Gemeinschaftsportal hinzutreten. Bis zum 6. Dezember 2022 haben Dritte Gelegenheit, zum Telemedienkonzept für „ARD KULTUR“ gegenüber dem MDR-Rundfunkrat Stellung zu nehmen.

Die Errichtung des ARD-Kulturportals war im November 2021 auf der ARD-Hauptversammlung beschlossen worden. Der Start des Portals soll bereits am 26. Oktober 2022, also noch während des laufenden Drei-Stufen-Tests, erfolgen. Das Portal verfügt über 12 Planstellen. Das Jahresbudget soll laut Telemedienkonzept in 2023 4,84 Mio. Euro und ab 2025 pro Jahr 4,97 Mio. Euro betragen. Der MDR hat die Federführung für dieses Portal inne. Die Redaktion ist in Weimar (Thüringen) ansässig. Laut Aussagen von MDR-Intendantin Karola Wille im November 2021 soll bei der Gestaltung des Portals ein weiter Kulturbegriff zur Anwendung kommen, wie er derzeit in der ARD-Themenwelt Kultur (www.ardmediathek.de/kultur) gehandhabt wird.

Zielgruppe:
Die Kernzielgruppe sollen vorrangig die 30- bis 50-Jährigen bilden. Darüber hinaus will ARD Kultur „die erweiterte Zielgruppe der kulturaffinen Menschen ab 16 Jahren“ ansprechen.

Inhalt:
ARD Kultur will als „Content-Netzwerk“ die Kulturangebote der Landesrundfunkanstalten im Multimedia-, Video- und Audiobereich kuratieren, „Leuchtturmprojekte initiieren und die kulturellen Inhalte der Landesrundfunkanstalten bundesweit, insbesondere auf ardkultur.de, in der ARD Mediathek, ARD Audiothek und auf Drittplattformen sichtbar machen. Dies wird durch Beiträge und Projekte, die nationale und internationale Dimensionen aufweisen, ergänzt (Online Only). Eigenproduktionen von ARD Kultur sollen auch linear verbreitet werden können. Die Auftritte von ARD Kultur auf Drittplattformen, wie z. B. YouTube, Instagram, Facebook oder Spotify, werden plattformspezifisch kuratiert. ARD Kultur wird es als eigenständige App geben.

Kooperationen:
ARD Kultur arbeitet mit den Kulturangeboten von ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle sowie „eng mit der deutschen Kulturszene“ zusammen. Der MDR hatte Anfang 2022 bereits einen Ideenwettbewerb für ARD Kultur durchgeführt („ARD Kultur Creators“).

Technologien:
ARD Kultur will bei Bedarf für die Erstellung und Distribution seines Angebots zeitgemäße Technologien wie z. B. Algorithmen und Systeme („Künstliche Intelligenz“) einsetzen, auch für die Verbreitung auf Drittplattformen. Im Rahmen seiner Ressourcen will ARD Kultur sein Angebot auch personalisieren.

Verweildauer:
ARD Kultur übernimmt die Verweildauerfristen der jüngsten ARD-Telemedienänderungskonzepte.

Publizistische Wettbewerber:
Bei der Eigenbetrachtung des Wettbewerbs wurden 930 Online-Angebote als Wettbewerber identifiziert, davon 897 Angebote als sogenannte Wettbewerber in Teilbereichen. Als Begründung, warum trotz der Vielzahl an bestehenden kulturellen Online-Angeboten der Start von ardkultur.de publizistisch gerechtfertigt sei, wird vor allem angeführt, dass durch „die Kooperation mit den Landesrundfunkanstalten und deren regionaler Verankerung eine Abdeckung der Kulturberichterstattung sowohl in einer Breite als auch in einer Tiefe erreicht wird, die bei den umfassenden Wettbewerbern so nicht anzutreffen ist.“ Des Weiteren wird auch die Werbefreiheit von ARD Kultur als Alleinstellungsmerkmal hervorgehoben.

Artikel teilen

Seite Drucken

Ansprechpartner:in
Tim Steinhauer

Senior Referent Medienverantwortung & Programm

Tel. 0049 (0)30 39 88 0 199

Lesen Sie jetzt
Politik & Recht
Politik & Recht
TV- und Radiounternehmen sind cross-mediale Multi-Channel-Anbieter und starke digitale Player: Wettbewerbs- und Netzpolitik, Datenschutz- und Urheberrecht sowie Plattformregulierung sind für die Medienunternehmen relevanter denn je. Das erfordert künftig eine noch stärkere Abstimmung zwischen EU, Bund und Ländern.
Politik & Recht
Architekturmotiv_Zwei Fundamente bilden einen Kreis
Duales Mediensystem
Das duale Mediensystem besteht aus zwei starken Säulen, die eng miteinander vernetzt sind: Den privaten Medienunternehmen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ÖRR).
Wettbewerb
Wettbewerb
Digitale Märkte brauchen einen robusten und zukunftsfähigen Rechtsrahmen, der privatwirtschaftliche Innovationsfähigkeit fördert und nachhaltige Refinanzierungsmöglichkeiten für den privaten Mediensektor langfristig sichert.
Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner

VAU+

Diese Seite ist exklusiv für
unsere Mitglieder

Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Nutzerkonto.