Sendefrequenzen für Medien und Kultur in Deutschland sichern. Breite Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen gegründet

Berlin/Frankfurt/Luxemburg, 22. Oktober 2021 - Die neu gegründete „Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen“ setzt sich, insbesondere bei den politischen Entscheider:innen, dafür ein, das bewährte Frequenzspektrum und damit die Vielfalt von Medien und Kultur langfristig zu erhalten. Dieser Aspekt muss auch Bestandteil der nationalen Position Deutschlands für die Weltfunkkonferenz 2023 werden.

Der Rundfunk ist für die Medien- und Meinungsfreiheit elementar, eine lebendige Kultur ist für die demokratische Gesellschaft unverzichtbar – das hat sich nicht erst in der Corona-Krise deutlich gezeigt. Immer stärker geraten Medien und Kulturbranche jedoch unter Druck, da ihnen die notwendigen Sendefrequenzen streitig gemacht werden.

Bewährtes Frequenzspektrum für Medien und Kultur beibehalten

Auf der Weltfunkkonferenz wird 2023 über die künftige Nutzung des UHF-Spektrums im Bereich 470 bis 694 MHz, und damit über die Zukunft des terrestrischen Rundfunks und der Kulturfrequenzen entschieden. Ein Verlust der Frequenzen hätte unmittelbare Auswirkungen auf die Zuschauer:innen des terrestrischen Rundfunks und die Besucher:innen tausender Kultureinrichtungen in Deutschland. Zudem wären viele Künstler:innen, Musiker:innen, Journalist:innen und viele weitere Gruppen betroffen.

Bislang nutzen der Rundfunk und die Anwender von Funkmikrofonen (und anderen drahtlosen Produktionsmitteln) das Spektrum im Bereich 470 bis 694 MHz in störungsfreier Koexistenz. Das sichert Informationen, insbesondere auch im Katastrophenfall, sowie die deutsche Veranstaltungs-, Messe-, Kultur- und Kreativwirtschaft.

Aufgrund seiner besonders guten Eigenschaften ist das Spektrum auch bei anderen Gruppen begehrt: Mobilfunk, Militär, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben beanspruchen die Frequenzen für sich. Entscheidend für die künftige Nutzung sind die Ergebnisse der Weltfunkkonferenz sowie die darauf aufbauenden Szenarien für Deutschland und Europa.

Auftaktveranstaltung am 1. Dezember 2021

Eine erste, hochkarätig besetzte Online-Konferenz zu den Hintergründen und Herausforderungen für die Rundfunk- und Kulturfrequenzen findet am 1. Dezember 2021 von 14:00 – 15:30 Uhr statt. Sie richtet sich an die Bundes- und Landespolitik, europäische und internationale Frequenzgremien, mit Frequenzfragen befasste Behörden, Presse/Medien und die interessierte Öffentlichkeit (Einladung und Programm).

Namhafte Gründungsmitglieder aus Medien, Kultur und Industrie

Zu den Gründungsmitgliedern der Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen gehören ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast, die Medienanstalten, die Initiative SOS – Save Our Spectrum, Sennheiser, VAUNET – Verband Privater Medien e. V., ZDF sowie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI e.V.

Hintergrund: Sendefrequenzen für terrestrische Rundfunkübertragung und Übertragungstechnik bei Events – und die Begehrlichkeiten anderer Akteure

Rundfunkanbieter benötigen die UHF-Frequenzen, um ihre Informationen und Angebote einfach, kostengünstig und zuverlässig terrestrisch an die Bevölkerung zu übermitteln, nicht zuletzt bei Krisen oder Naturkatastrophen; perspektivisch kommt weiterer Bedarf für 5G-Broadcast dazu.

Bei Kulturevents, aber auch bei Messen oder Lehrveranstaltungen an Universitäten sind UHF-Frequenzen für die störungsfreie Übertragung bei Funkmikrofonen, In-Ear-Systemen und anderen drahtlosen Produktionsmitteln unverzichtbar. Weitere Nutzer der UHF-Frequenzen sind der Wetterdienst und die Astronomie.

Aufgrund ihrer guten technischen Eigenschaften sind die UHF-Frequenzen jedoch sehr begehrt. Mobilfunk, Militär sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben drängen daher auf eine Umverteilung der Ressourcen. Im Gegensatz zu den bisherigen Nutzern wäre hier jedoch keine gemeinsame, „symbiotische“ Frequenznutzung möglich. Der Verlust der wichtigen Frequenzen würde vielmehr die Verbreitung terrestrischer Rundfunkangebote und die Durchführung von Kulturevents massiv beeinträchtigen – und damit auch die Vielfalt in Medien und Kultur in Deutschland beschädigen.

Downloads:

Storyline der Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen

Press release of the alliance for broadcasting and culture frequencies

Artikel teilen

Seite Drucken

Ansprechpartner:in
Hartmut Schultz

Pressesprecher

Tel. 0049 (0)30 39 88 0 101

Lesen Sie jetzt
Filmförderung
FAZ-Gastbeitrag von Daniela Beaujean zur Filmförderreform: „Es muss um das Wohl der ganzen Branche gehen“
In der Debatte um eine Reform der Filmförderung fordert VAUNET-Geschäftsführerin Daniela Beaujean mehr Sachlichkeit und konstruktiven Dialog.
VAU+
Europa
EU-Rat verabschiedet Medienfreiheitsgesetz
Am 26. März 2024 hat der Rat der Europäischen Union das Medienfreiheitsgesetz (European Media Freedom Act, EMFA) verabschiedet. Der VAUNET hat eine Analyse des finalen Textes vorgenommen.
Artificial Intelligence
VAUNET feedback to the European Commission’s Call for Contributions on “Generative AI and Competition”
03/15/2024 - The European Commission has consulted stakeholders on competition issues relating to virtual worlds and generative AI. VAUNET took part in the process.
Mehr Laden
Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner

VAU+

Diese Seite ist exklusiv für
unsere Mitglieder

Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Nutzerkonto.