6,6 Millionen neue Webradio- und Online-Audio-Hörer

Köln, 12. September 2018 - Online-Audio wächst weiter dynamisch: Von den aktuell 40,8 Millionen Nutzerinnen und Nutzern in Deutschland haben 16,3 Prozent Online-Audio in den letzten zwei Jahren für sich entdeckt. Das entspricht 6,6 Millionen Neunutzern bzw. Personen, die seit 2016 erstmals mindestens eines der vielfältigen Online-Audioangebote gehört haben.

Unter den neuen Nutzern sind besonders viele Frauen (62 Prozent) und 30- bis 49-Jährige (44 Prozent). Damit nähert sich die Nutzerschaft von Online-Audio weiter dem Bevölkerungsdurchschnitt an.

Online-Audio-Hörer verbringen mehr Zeit mit dem Audiokonsum

Viele der Nutzer widmen sich intensiv den vielfältigen Online-Audioangeboten. Fast jeder zweite von ihnen (44 Prozent) verbringt die Hälfte seiner Audiozeit mit Angeboten wie Webradio, Podcast bzw. Radiosendungen auf Abruf und Musikstreaming. Außerdem treibt Online-Audio die generelle Audionutzungszeit in die Höhe: 23 Prozent der Online-Audionutzer geben an, im Laufe des letzten Jahres mehr Audio genutzt zu haben im Vergleich zu 16 Prozent bei den Nichtnutzern von Online-Audio.

Online-Audio erweitert die Primetime von Audio

Diese zusätzliche Nutzungszeit gewinnt Audio am späten Abend. Die meisten nutzen Musikstreaming, Podcasts bzw. Radiosendungen auf Abruf zwischen 17 und 20 Uhr und in den späten Abend hinein. Jeder dritte der regelmäßigen Online-Audionutzer hört Online-Audioangebote auch über einen mobilen Internetzugang. Dabei überwiegt die kostenfreie Nutzung von Online-Audioangeboten. Fast 30 Prozent der Online-Audionutzer hören aber auch kostenpflichtige Angebote, das sind 11,6 Millionen Personen ab 14 Jahren.

Smartphone ist das meistgenutzte Online-Audiogerät

Das meistgenutzte Gerät für den Online-Audiokonsum ist das Smartphone, das von 70 Prozent der Online-Audionutzer für Webradio und Online-Audio genutzt wird. Neben den vielfältigen Möglichkeiten für das Hören von Online-Audio auch außer Haus – allein 41,4 Prozent tun dies im Auto – haben sich Smart Speaker wie Alexa von Amazon oder Google Home etabliert. Immerhin 5,7 Prozent der Online-Audionutzer greifen dafür auf diese Geräte zurück. Das entspricht 78 Prozent aller Besitzer solcher Produkte, womit Audio die mit Abstand häufigste Nutzungsform der Smart Speaker überhaupt ist.

© Online-Audio-Monitor

Smart Speaker werden vor allem zum Abspielen von Radio- und Audioinhalten genutzt

Obwohl viele Anwendungen und Audioinhalte auch ohne die Installation spezieller Skills bzw. Actions über die Smart Speaker ansprechbar sind, haben 26,6 Prozent der Nutzer solche Programme eingerichtet – 85 Prozent davon für die Audionutzung. Anwendungen von Musikstreaming-Diensten und Radioplattformen liegen dabei mit 60 Prozent bzw. 59 Prozent vorn. Ob vorinstalliert oder nicht, überzeugt die Audionutzung über Smart Speaker: 92,7 Prozent der Nutzer sind zumindest meistens mit der Audionutzung über die Smart Speaker zufrieden. Das kann ein Grund dafür sein, weshalb mit hoher Regelmäßigkeit auf diese Inhalte zugegriffen wird. So hört jeder Zweite (49,2 Prozent) täglich oder fast täglich Audioinhalte über Smart Speaker, bei den unter 30-Jährigen sind es 58,3 Prozent.

© Online-Audio-Monitor

Für die beteiligten Landesmedienanstalten hebt Dr. Anja Zimmer (Medienanstalt Berlin-Brandenburg, mabb) ein Ergebnis der Studie hervor: „Smart Speaker haben das Radiogerät in vielen Haushalten bereits heute abgelöst. Auch hier müssen Rundfunk-Angebote verfügbar und in ihrer Vielfalt auffindbar sein. Jetzt ist der Zeitpunkt, dies sicherzustellen.“

Dr. Lars Peters, Bundesverband Digitale Wirtschaft: „Das Wachstum von Online-Audio wird von allen Angebotsformen getragen. Die Smart Speaker befeuern die Entwicklung zusätzlich. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Audio-Kanal in der Werbewirtschaft weiter an Relevanz. Eine Audio-Identität wird damit für Markenartikler immer wichtiger – sowohl im Rahmen ihrer allgemeinen werblichen Aktivitäten als auch konkret mit ihrem non-visuellen Markenauftritt über die Smart Speaker.“

Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VAUNET und Geschäftsführer von Radio Regenbogen: „Die Nachfrage nach Webradio steigt und die Menschen hören Webradio über praktisch alle verfügbaren Endgeräte. Der Online-Audio-Monitor belegt auch, dass die Audionutzung vor allem über Smartphones erfolgt. Die bevorstehende Umsetzung der europäischen Radio-Interoperabilitätsnorm sollte daher vollständig technologieneutral ausfallen, sodass die regionale Programmvielfalt der privaten Radio-Veranstalter auffindbar bleibt. Die Technik hat den Inhalten zu dienen und darf sie nicht ausgrenzen!“

Über den Online-Audio-Monitor

Auftraggeber der von Kantar TNS durchgeführten Studie sind der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), VAUNET – Verband Privater Medien sowie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen.

Der Online-Audio-Monitor untersucht bevölkerungsrepräsentativ die Online-Audio-Nutzung in Deutschland. Insgesamt wurden vom beauftragten Institut Kantar TNS 7.850 CATI-Interviews durchgeführt. Die Stichprobe setzt sich aus Festnetz- und Mobilfunknummern zusammen. Der Erhebungszeitraum war vom 2. Mai bis 21. Juni 2018.

Die Ergebnisse des neuen Online-Audio-Monitors 2018 zur Verbreitung und Nutzung von Smart Speakern wurden heute bei der DMEXCO vorgestellt und mit Experten diskutiert. Alle Ergebnisse der Studie stehen ab heute auf www.online-audio-monitor.de zum Abruf bereit.

Download

Gesamtpräsentation Online-Audio-Monitor 2018

Über VAUNET

VAUNET ist der Spitzenverband der privaten audiovisuellen Medien in Deutschland. Unter VAUNET – Verband Privater Medien e.V. firmiert seit dem 21. Mai 2018 der vormalige VPRT (Verband Privater Rundfunk und Telemedien) mit Sitz in Berlin und einem Büro in Brüssel. Zu den vielfältigen Geschäftsfeldern der rund 150 Mitgliedern gehören TV-, Radio-, Web- und Streamingangebote.

Die Verbandsarbeit richtet sich an der konvergenten Entwicklung der Märkte für audiovisuelle Medien aus und gestaltet auf nationaler wie europäischer Ebene die Rahmenbedingungen aktiv mit. Der Wirtschaftsverband hat zum Ziel, Akzeptanz für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der audiovisuellen Medien zu schaffen sowie die große gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung der Branche im digitalen Zeitalter ins Bewusstsein zu rücken.

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