Screenforce Days 2023: Bewegtbildbranche liefert beeindruckende Programm-Portfolios und spannende Strategie-Einblicke

Auf den Screenforce Days 2023, dem größten deutschen Branchenevent für TV und Bewegtbild, haben die führenden deutschen Bewegtbildvermarkter vom 13. bis 15. Juni 2023 in aufwändigen Screenings ihre Programmhighlights präsentiert.

RTL Deutschland und die Ad Alliance haben bei ihrem Screening verdeutlicht, dass sie weiterhin auf ihre etablierten und erfolgreichen Formatmarken setzen wollen. Zusätzlich wird das Programm bei RTL um einige neue Shows und Serien, vor allem im Genre Krimi, erweitert. VOX soll hingegen mit neuer Besetzung und dem bislang höchsten Anteil an eigenen Formaten in der Primetime in die neue Fernseh-Saison starten und bei Super RTL soll die erste eigenen fiktionale Serie produziert werden. Nitro und RTLup planen Schlager und American Football deutlicher ins Zentrum zu rücken. Co-CEO von RTL Deutschland, Matthias Dang, sieht in der crossmedialen Ausrichtung des Senders eine große Stärke, die im Sommer weiter ausgebaut wird: Dann sollen alle Mediengattungen des Senders in einer App zusammengeführt werden.

Kontinuität wird auch bei RTL ZWEI und El Cartel verfolgt: Reality steht weiterhin im Mittelpunkt des Programms. Unter anderem sollen die Doku-Reihen über Milieus und soziale Mikrokosmen weiter ausgebaut werden Darüber hinaus sollen erfolgreiche Real-Life-Formate weitergeführt und neue Formate für prominente Gesichter, wie Harald Glööckler und Oliver Pocher, produziert werden. Damit möchte RTL ZWEI weiterhin das „Home of Reality“ in Deutschland bleiben.

Der Senderchef von ProSieben und Sat.1, Daniel Rosemann, blickt zufrieden auf die letzten 12 Monate zurück: Seiner Einschätzung nach war das Portfolio von ProSieben noch nie so nachhaltig und breit mit herausragenden Künstler:innen und starken Marken abgebildet. Bei Sat.1 ist der Marktanteil in der relevanten Zielgruppe zwischen 14 und 59 Jahren leicht gewachsen. Zukünftig sind noch mehr Eigenproduktionen in der Primetime geplant. Die Seven.One Entertainment Group bringt außerdem die neue plattform- und senderübergreifende Nachrichten-Dachmarke „:newstime“ an den Start. Auch im Streamingbereich gibt es Neuerungen: Joyn soll zu einer „One for all Super Platform“ ausgebaut werden, um die Grenzen zwischen TV, Streaming und Social Media zu überwinden.

Disney feiert dieses Jahr nicht nur 100. Geburtstag, sondern auch den erfolgreichsten Monat in der Daytime seit Senderbestehen. In der Zielgruppe der 3- bis 13-Jährigen zog Disney erstmals am öffentlich-rechtlichen Sender KiKA vorbei. Außerdem verkündete Julia Schörner, Director Disney Advetising, ein Rebranding der Marke: Anstelle von Disney Media Sales & Partnership werde man jetzt, wie in den USA, unter dem Namen Disney Advertising arbeiten.

Warner Bros. Discovery rückte bei seinem Screening die Vielfalt seiner Programmangebote in den Vordergrund: Unter anderem wurden neue abenteuerliche Formate für DMAX, bewegende Storys auf TLC und die „Barbie Dreamhouse Challenge“ auf dem Home & Garden Sender HGTV präsentiert. Tele5 soll mit jährlich über 1000 Spielfilmen zum Filmsender Nummer eins im Free-TV ausgebaut werden. Inzwischen rangiert Warner Bros. Discovery auf Platz 3 im deutschen Werbefernsehen.

Mit Sendern wie BILD TV, WELT, MTV, Nickelodeon und Comedy Central hat Visoon auf den Screenforce Days ein vielfältiges Programmportfolio vorgestellt. Gerade in Zeiten, wo neben Nachrichten, Orientierung und Einordung auch Eskapismus gefragt sei, sieht Franjo Martinovic, CEO Visoon Video Impact, eine große Stärke des Senderkonglomerats. Gerade der Sender Comedy Central verbuche hohe Zuwächse beim jungen Publikum. Außerdem kündigte Visoon an, dass WELT ab 2025 über alle Kanäle hinweg klimaneutral produziert werden soll.

Die Screenings der Sender wurden darüber hinaus von vielen spannenden Panel-Diskussionen, Expert:innengesprächen und Impulsvorträgen eingerahmt. Beispielsweise stellten am zweiten Tag die Expert:innen von EyeSquare die Screenforce-Studie 2023 vor: Mapping the Impact. Die Studie analysiert den Einfluss von Kontext und Kreation auf die Werbewirkung von TV- und Video-Spots und soll Hinweise liefern, wann welche Art der Kommunikation am besten funktioniert. Zu den Kernergebnissen zählen u. a., dass TV-Werbung grundsätzlich weiterhin eine starke Wirkung innehat, die Nutzungsverfassung der Zuschauer:innen einen direkten Einfluss auf die Werbewirkung hat und dass Werbespots gezielt ein Wirkungsplus erzielen können, sofern die Nutzungsverfassung berücksichtigt wird.

Zum Abschluss des dreitägigen Digitalevents warf Zukunftsforscher Tristan Horx einen Blick auf den Entertainment-Markt von morgen: Zukünftig sieht er das lineare Fernsehen wieder als „Mindful Linear Media“ erstarken. Nach Horz müssen die Sender dazu ihre Kuration als Vorteil und Gegentrend zum Informationsüberfluss im Netz und zum wachsenden Individualismus begreifen. In Zeiten der digitalen Einsamkeit kann das lineare Format wieder zum verbindenden Element werden und Menschen sanft aus ihrer Filterblase ziehen.

Über Screenforce:

Screenforce ist die Initiative der TV-Vermarkter in Deutschland, Österreich und der Schweiz für Fernsehen und Bewegtbild. Die 12 Partner repräsentieren gemeinsam 95 Prozent des TV-Werbemarktes in den DACH-Ländern. Im Fokus von Screenforce (bis April 2015: Wirkstoff TV) stehen Forschung, Marketing und Kommunikation für die Gattung TV und Bewegtbild. VAUNET gehört zu den Gründungsgesellschaftern von Screenforce.

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