„Call to Europe“ von 80 Organisationen und Verbänden an EU und Länder: Klare Verhandlungsposition formulieren, um Rundfunk- und Kulturfrequenzen zu sichern

Berlin/Köln, 9. November 2022 – Die Sicherung der Frequenzen des unteren UHF-Bands (470-694 MHz) für ihre Anwendungen fordern über 80 Verbände, Unternehmen und Einzelpersonen der Rundfunk- und Kulturindustrie aus mehr als 20 europäischen Ländern in ihrem zweiten „Call to Europe".

Adressaten der Forderung sind die politischen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden in ganz Europa. Sie bereiten derzeit ihre Positionen für die Weltfunkkonferenz 2023 (WRC-23) vor, auf der über die zukünftige Nutzung dieses Frequenzbereichs über das Jahr 2030 hinaus entschieden wird.

Die Forderungen der Rundfunk- und Kulturindustrie zur unveränderten Nutzung des unteren UHF-Bands werden durch die Ergebnisse aktueller Studien untermauert. So ist das terrestrische Fernsehen weiterhin der meistgenutzte TV-Empfangsweg in Europa und zudem eine sehr energieeffiziente Übertragungstechnik. Auch die Nachfrage nach Frequenzen für drahtlose Produktionsmittel bei Veranstaltungen wächst stetig, zudem erfordert die Einführung technischer Innovationen zusätzliche Ressourcen.

Ein weiterer, gerade in diesen Zeiten wichtiger Fakt ist, dass die bisherige gemeinsame Nutzung des Spektrums durch Rundfunk, Kulturunternehmen, Wissenschaft und Militär seit Jahrzehnten in Europa und darüber hinaus reibungslos funktioniert.

Basierend auf diesen und weiteren Argumenten haben die beteiligten Institutionen und Unternehmen den nachfolgenden „Call to Europe“ formuliert.

„Call to Europe“: Aufruf an Europa: Rettet unsere Frequenzen!

In Europa sehen 80 Millionen Haushalte über das untere UHF-Spektrum fern. Jährlich nutzen Millionen europäischer Veranstaltungen, Theaterstücke, Festivals und Konzerte dieses Frequenzband. Der Rundfunk und die Kreativindustrie fordern die politischen Entscheidungsträger auf, dieses Spektrum zu retten, damit die Kultur florieren kann.

Europa verfügt mit der terrestrischen Ausstrahlung über das untere UHF-Spektrum (470 – 694 MHz) über eine erschwingliche, energieeffiziente, ressourcenschonende und souveräne Übertragungstechnik. Angesichts von Krisen mit globalen Auswirkungen, wie etwa dem Ukraine-Krieg, muss Europa sein Spektrum, das für die Verbreitung von Inhalten zur Verfügung steht, sichern.

Informations-, Unterhaltungs- und Bildungsinhalte müssen als umfassende Basisdienste für alle Europäer verfügbar bleiben. Ohne den Zugang zu Frequenzen wird die terrestrische Ausstrahlung über DVB-T2 nicht mehr möglich sein und die Ausstrahlung über 5G-Broadcast wird nicht stattfinden.

Auch Künstler und Programmmacher, die Nachrichten, Theaterproduktionen, Kultur-, Konzert- und Sportveranstaltungen, Konferenzen oder Messen mit ihren Mikrofonen, In-Ear- und Talkback-Systemen sind auf diese Frequenzen angewiesen. Andere Frequenzbereiche können aufgrund von Interferenzen nur sehr eingeschränkt oder gar nicht genutzt werden.

Europa muss an seinem Konsens festhalten, einen innovativen Binnenmarkt für Menschen, Kultur und Industrie zu gewährleisten. Dieser Binnenmarkt ist nun durch die internationalen Diskussionen im Vorfeld der Weltfunkkonferenz 2023 gefährdet.

Daher rufen wir die Entscheidungsträger in ganz Europa auf, die bestehende UHF-Frequenzzuweisung zu schützen: Save Our Spectrum!

Key visual des zweiten
© Save our Spectrum

Online-Konferenz am 10. November

Zur Erörterung der Situation in Deutschland veranstaltet die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen am 10. November von 11:30 -13:15 Uhr eine Online-Konferenz mit hochkarätigen Teilnehmer:innen aus Politik und Wirtschaft.

Eine kostenfreie Anmeldung für die Veranstaltung ist bis zum 9.11. um 17:00 Uhr per Mail an veranstaltungen@ard-gs.de möglich. Das Programm liegt hier zum Download.

Über die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen

Die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen ist eine gemeinsame Initiative von ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast, den Medienanstalten, SOS – Save Our Spectrum, Sennheiser, VAUNET, ZDF und des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI. Die Allianz setzt sich für die Sicherung des Spektrums im Bereich 470 bis 694 MHz auch nach 2030 ein, um die Zukunft der terrestrischen Rundfunkverbreitung sowie die Aufrechterhaltung von Kulturveranstaltungen für die Menschen in Deutschland zu ermöglichen.

Ansprechpartner:in
Hartmut Schultz

Pressesprecher

Tel. 0049 170 4332 832

Lesen Sie jetzt
Netz- und Infrastrukturpolitik
VAUNET-Position zum White Paper der EU-Kommission zur Zukunft der Infrastruktur der elektronischen Kommunikation
01.07.2024 - Die EU-Kommission hat ein White Paper zur Zukunft der Infrastrukturen der elektronischen Kommunikation in der Europäischen Union herausgegeben. Der VAUNET hat dazu ein Positionspapier veröffentlicht.
Europe
VAUNET position on the EU Commission's White Paper on the future of electronic communications infrastructures
07/01/2024 - The EU Commission has published a White paper on the future of electronic communications infrastructures in the European Union. In its statement on the paper, VAUNET rejects any regulatory intervention in the telecommunications market that imposes direct or indirect payment obligations on audiovisual media, for example via network fees for data-intensive services or arbitration obligations.
Audio
Entwurf zum Bayerischen Mediengesetz: VAUNET begrüßt Verzicht auf UKW-Abschaltdatum
Der Bayerische Gesetzgeber plant, auf ein UKW-Anschaltdatum zu verzichten. Der VAUNET begrüßt diesen Schritt.
Mehr Laden
Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner

VAU+

Diese Seite ist exklusiv für
unsere Mitglieder

Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Nutzerkonto.