Täglich aus dem Netz ins Ohr von Millionen. Online-Audio-Monitor 2022: Mehr als 30 Millionen hören täglich Audio-Inhalte aus dem Internet

München, 7. September 2022 - Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung (64,2%) sind regelmäßige Online-Audio-Nutzerinnen und –Nutzer, das entspricht 45,3 Mio. Personen ab 14 Jahren. Mindestens einmal pro Monat hören sie Musikstreaming (52,9%), Webradio (45,7%), Podcasts bzw. Radiosendungen zum Nachhören (24,6%) oder Hörbücher bzw. Hörspiele (18,8%) über das Internet.

Damit bewegt sich die regelmäßige Online-Audio-Nutzung nach einem starken Anstieg in den beiden zurückliegenden Pandemie-Jahren weiter auf hohem Niveau. Das zeigt der Online-Audio-Monitor 2022, der heute von Medienanstalten, Vermarktern und Verbänden vorgestellt wurde.

Intensität der Nutzung von Online-Audio steigt: 41,7 Mio. Personen hören mindestens einmal pro Woche, über 30 Mio. sogar täglich Online-Audio-Angebote wie Musikstreaming, Webradio, Podcasts oder Hörbücher. Immer mehr Menschen nutzen auch mehrere Formate: So hört fast jede/r Zweite (47,5%) sowohl lineare Webradio-Programme als auch mindestens ein On-Demand-Angebot. Gleichzeitig steigt der Anteil derer, die mindestens die Hälfte ihrer gesamten „Audio-Zeit“ mit Online-Audio-Inhalten verbringen. Er liegt unter regelmäßig Nutzenden aktuell bei 64% und damit um vier Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

Musikstreaming hat weiter die Nase vorn: Musikstreaming bleibt der Spitzenreiter unter allen Online-Audio-Angeboten. 27,3% der ab 14-Jährigen streamen Musik sogar täglich. Auch bei den Nutzungsanteilen liegt das Format in Führung: Regelmäßige Online-Audio-Nutzende verbringen etwa die Hälfte ihrer Online-Audio-Zeit mit Musikstreaming (49%). Der Bedeutung von Musikstreaming ist es auch zuzuschreiben, dass die meisten über YouTube (56,8%) auf Online-Audio-Inhalte zugreifen, gefolgt von Spotify (47,6%). Etwas weniger (40,7%) gelangen über Audiotheken, Webseiten oder Apps von Radiosendern zu Audio-Inhalten aus dem Internet.

Jede vierte Person hört täglich Webradio: 25,3% der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland hören täglich Webradioprogramme. Dass Webradio anteilig die meisten täglichen Nutzenden hat, geht einher mit seiner traditionellen Bedeutung als Informations- und Servicemedium: Mit 81,2% sind Nachrichten der am häufigsten genannte Grund, Webradio einzuschalten, gefolgt von lokalen und regionalen Infos (78,2%).

Podcasts sind gekommen, um zu bleiben: 20,5 Mio. Hörerinnen und Hörer ab 14 Jahren nutzen Podcasts und Radiosendungen auf Abruf zumindest gelegentlich, gut 17 Mio. regelmäßig. Podcasts und ihre Themen erreichen damit so viele Menschen wie im Vorjahr. Nach wie vor ist Politik und Gesellschaft bei den regelmäßig Nutzenden mit 44,8% die nachgefragteste Rubrik.

„Online-Audio bietet eine immer größere Vielfalt an Anbietern und Inhalten“, so Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). „Dass Podcasts bei vier von fünf Nutzerinnen und Nutzern zum Informationsrepertoire gehören und für ein Drittel sogar die wichtigste oder eine sehr wichtige Infoquelle zum aktuellen Zeitgeschehen sind, bestätigt ihren relevanten Beitrag zur Meinungsvielfalt. Gleichzeitig sehen wir, dass Radio auch über Web seiner traditionellen Rolle als das zentrale Medium für Nachrichten, Lokales und Regionales und Services gerecht wird. Beides ist natürlich ganz im Sinne der Medienanstalten. Die weiter steigende Nutzung der Angebote an Smartphone, Smart Speaker oder auch Smart TV bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Hier setzt die Medienregulierung an, um chancengleiche Auffindbarkeit zu sichern. Sie ist für die Anbieter von existentieller Bedeutung und unerlässlich, damit die Vielfalt auch bei den Nutzenden ankommt.“

Wir freuen uns, dass unsere Informations- und Unterhaltungsinhalte auch online und mobil eine so hohe Relevanz und Akzeptanz bei den Hörerinnen und Hörern finden. Umso wichtiger ist eine verlässliche und gesicherte Auffindbarkeit unserer Angebote auf den digitalen Plattformen, bei der den Landesmedienanstalten eine entscheidende Rolle zukommt.

Marco Maier, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VAUNET und Geschäftsführer der Radio/Tele FFH

Marco Maier, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VAUNET und Geschäftsführer der Radio/Tele FFH: „Die privaten Radio- und Audioanbieter tragen mit ihrer Vielfalt der Angebote maßgeblich zum großen Erfolg von Online-Audio bei. Wir freuen uns, dass unsere Informations- und Unterhaltungsinhalte auch online und mobil eine so hohe Relevanz und Akzeptanz bei den Hörerinnen und Hörern finden – beispielsweise unsere Webradios und Podcasts, auch zum tagesaktuellen Geschehen. Umso wichtiger ist eine verlässliche und gesicherte Auffindbarkeit unserer Angebote auf den digitalen Plattformen, bei der den Landesmedienanstalten eine entscheidende Rolle zukommt.“

Björn Kaspring (Ströer Digital Media), stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe Digital Audio im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V.: „Die große Vielfalt von Online-Audio-Angeboten sorgt für einen Schub bei der Audio-Nutzung. Knapp zwei Drittel der Hörerinnen und Hörer verbringen mittlerweile mindestens die Hälfte ihrer Audio-Nutzung mit Online-Audio-Angeboten. Das belegt eindrucksvoll die Entwicklung von Online-Audio und das Fortschreiten der Digitalisierung. Den hohen Stellenwert für Werbungtreibende zeigen Online-Audio-Angebote und vor allem Podcasts durch die intensive Nutzung über den ganzen Tag hinweg. Für Podcasts spricht vor allem die hohe Akzeptanz von Werbebotschaften: 51 Prozent der Nutzer und Nutzerinnen betrachten Werbung als akzeptabel oder sehr akzeptabel. Ein Drittel der befragten Nutzerinnen und Nutzer hören mindestens drei Stunden pro Woche Podcasts. Das Resultat sind hohe Erinnerungswerte für Kampagnen in Podcast-Umfeldern: 75 Prozent der Nutzer und Nutzerinnen erinnern sich an die ausgespielte Werbung.“

Über den Online-Audio-Monitor 2022

Der Online-Audio-Monitor untersucht bevölkerungsrepräsentativ die Online-Audio-Nutzung der ab 14-Jährigen in Deutschland. Insgesamt wurden 8.756 CATI- und CAWI-Interviews realisiert. Die CATI-Stichprobe setzt sich sowohl aus Festnetz- als auch Mobilfunknummern zusammen. Der Erhebungszeitraum des Online-Audio-Monitors war vom 4. Mai bis 22. Juni 2022.

Auftraggeber der von mindline media durchgeführten Studie sind die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), die Medienanstalt für Baden-Württemberg (LFK), die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), VAUNET – Verband Privater Medien und RMS (Radio Marketing Service).

Der Gesamtbericht zum Online-Audio-Monitor 2022 steht unter www.online-audio-monitor.de zum Download zur Verfügung.

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