Medientage Mitteldeutschland: Claus Grewenig fordert schärfere Haftungsregeln für Big-Tech-Plattformen

Bei den Medientagen Mitteldeutschland macht VAUNET-Vorstandsvorsitzender Claus Grewenig deutlich, was es für fairen Wettbewerb mit den Big-Tech-Plattformen braucht.

In Panel-Diskussionen zum Digital Services Act und zur deutschen Medienaufsicht machte Grewenig die Prioritäten der privaten Medien deutlich:

  • Faire Refinanzierungsmodelle für private Medien auf Social-Media-Plattformen
  • Klare Regeln zur Auffindbarkeit journalistischer Inhalte
  • Schärfere Haftungsregeln für Big-Tech-Plattformen, die Inhalte monetarisieren und deren Auffindbarkeit kontrollieren

Denn beim Level-Playing-Field zwischen privaten Medien und Big-Tech-Plattformen „stehen wir noch am Anfang“, so Grewenig.

In der Medienpolitik ist jetzt Crunchtime.

Claus Grewenig, VAUNET-Vorstandsvorsitzender, Chief Corporate Affairs Officer, RTL Deutschland

„Der DSA – ein DrahtSeilAkt für Deutschland?“

Beim Panel zum Digital Services Act (DSA) diskutierten neben Claus Grewenig, Renate Nikolay, stellvertretende Generaldirektorin DG CNECT der EU-Kommission, Sabine Frank, Head of Governmental Affairs and Public Policy Google DACH, Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur und Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, über die Umsetzung des DSA in Deutschland für ein sicheres und transparentes Internet.

Grewenig wies darauf hin, dass der DSA die privaten Medienanbieter vor allem mittelbar betrifft – wenn es darum geht, faire Wettbewerbsbedingungen mit Big-Tech-Plattformen zu schaffen.

Entscheidend dafür seien faire Refinanzierungsmodelle für private Medien auf Social-Media-Plattformen und schärfere Haftungsregeln für Big-Tech-Plattformen, die Inhalte monetarisieren und deren Auffindbarkeit kontrollieren. Denn hier bestehe nach wie vor ein Regulierungsungleichgewicht: Während private Medienunternehmen für ihre Inhalte haften und strenge journalistischen Ethikregeln z. B. zum Jugendmedienschutz folgen würden, gelte für die Plattformen nach wie vor das „Haftungsprivileg“, wonach Plattformbetreiber nicht für die Inhalte auf der Plattform verantwortlich sind.

Doch wer Zugang und Auffindbarkeit von Inhalten algorithmisch steuere, müsse auch Verantwortung übernehmen. Denn Gegenstand des DSA seien nicht nur illegale Inhalte, sondern vor allem auch systemische Risiken, betonte Renate Nikolay.

Hier geht es zu Aufzeichnung der Veranstaltung.

„Regulierung reloaded: Deutsche Medienaufsicht auf dem Prüfstand“

Im Gespräch mit Dr. Eva Flecken, Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Hubert Krech, ZDF-Redakteur, Dr. Klaus Sondergeld, Vorsitzender der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz, Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Bernd Holznagel und VAUNET-Vorstandsvorsitzendem Claus Grewenig ging es um die aktuellen Herausforderungen einer effektiven Medienaufsicht in Deutschland.

„In der Medienpolitik & -aufsicht ist jetzt Crunchtime“, brachte es Grewenig gleich zu Beginn des Panels auf den Punkt. Für die privaten Medien stehen die Big-Tech-Plattformen im Fokus: Es brauche faire Bedingungen im Wettbewerb, denn „Geld verdienen verpflichtet“, ergänzt Flecken. Dabei seien Umsetzung & Vollzug der neuen EU-Digitalregeln der entscheidende Hebel.

An die Gremien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gerichtet, betonte Grewenig zudem die Bedeutung ihrer unabhängigen, staatsfernen Aufsichtsrolle für die Balance im dualen Mediensystem – insbesondere im Bereich Sportrechte und Kontrolle des öffentlich-rechtlichen Auftrags.

Hier geht es zur Aufzeichnung der Veranstaltung.

Panel: „Regulierung reloaded: Deutsche Medienaufsicht auf dem Prüfstand“
© Medientage Mitteldeutschland

Artikel teilen

Seite Drucken

Ansprechpartner:in
Dr. Holger Münch

Leiter Kommunikation

Tel. 0049 (0)30 39 88 0 133

Lesen Sie jetzt
Aktuelles
Asiatischer Mann mit roter Brille sitzt vor dem Laptop und zeigt ein überraschtes Gesicht
Aktuelles
Relevante News zu den Audio- und audiovisuellen privaten Medien in Deutschland und Europa auf einen Blick.
Veranstaltungen
Radiodays Europe 2025: Innovation und Trends der Audiobranche in Athen
Im Fokus der diesjährigen Radiodays Europe standen u. a. Programmentwicklung, Verbreitung, Vermarktung, Nachwuchsentwicklung, Podcasting und der Einsatz Künstlicher Intelligenz.
Technologie & Innovation
KI-Konferenz: „AI eats Content? – Private Medien zwischen technologischem Wandel und Regulierung“
„AI eats Content?“ Unter diesem Titel brachte die KI-Konferenz des VAUNET am 11. Dezember 2024 über 120 Expert:innen aus Ministerien, Sendern, Streamern, Regulierungsbehörden, Verbänden und der Anwaltschaft in der BERTELSMANN Hauptstadtrepräsentanz in Berlin zusammen, um über Wettbewerbsrecht, AI-Act und Urheberrecht im Kontext Künstlicher Intelligenz (KI) zu diskutieren.
Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner

VAU+

Diese Seite ist exklusiv für
unsere Mitglieder

Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Nutzerkonto.