Koalitionsvertrag Brandenburg: „Lokale und regionale private Medien wichtig für Information, Miteinander und Austausch“

12. Dezember 2024 - Am 11. Dezember 2024 ist die neue Brandenburger Landesregierung aus SPD uns BSW vereidigt worden. Laut ihrer Koalitionsvereinbarung streben beide Parteien eine tiefgreifende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an, um u. a. einen stabilen Rundfunkbeitrag für die nächsten Jahre zu erreichen.

„Die lokalen und regionalen privaten Medien sind für Information, Miteinander und den Austausch in der gesamten Fläche des Landes wichtig“, heißt es in dem Papier, in dem sich die Koalition für folgende Ziele einsetzt:

Privater Rundfunk

Die Koalition wird die staatsferne Förderung lokaljournalistischer Angebote durch die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) fortsetzen und weiterentwickeln. Damit es flächendeckend auch digitalen Radioempfang und lokale Nachrichtenangebote gibt, soll die mabb die digitale Hörfunkverbreitung und lokale Informationsangebote staatsfern fördern.

Die Koalition erkennt die Bedeutung privater lokaler und regionaler Medien für die flächendeckende Information und den gesellschaftlichen Austausch im Land an. Sie sichert zu, die bestehende staatsferne Förderung lokaljournalistischer Angebote durch die mabb fortzuführen und auszubauen.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Die Koalition engagiert sich in der Rundfunkkommission der Länder für eine umfassende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Angestrebt werden schlankere und effizientere Strukturen sowie ein stabiler Rundfunkbeitrag für die kommenden Jahre. Gleichzeitig sollen journalistische Standards gestärkt, die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden verbessert und überhöhte Gehälter reduziert werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, einen moderneren, kosteneffektiveren öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schaffen, der hohe journalistische Qualität bietet und faire Arbeitsbedingungen gewährleistet.

Die mabb wird die Verbreitung von digitalem Hörfunk und lokalen Informationsangeboten in ländlichen Gebieten staatsfern unterstützen. Ziel ist es, den digitalen Radioempfang und lokale Nachrichtenangebote flächendeckend im Land zu ermöglichen.

Die Koalition plant eine Überarbeitung des Medienstaatsvertrages Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit Berlin. Ziel ist es, die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg finanziell und rechtlich zu stärken, damit sie ihre Aufgaben in der Medienaufsicht, insbesondere bei der Bekämpfung von Kinderpornographie, effektiver wahrnehmen kann. Dabei soll die Presse- und Meinungsfreiheit gewahrt bleiben. Eine Reduzierung des Vorwegabzugs ist ebenfalls vorgesehen.

Medien- und Kreativwirtschaft

Durch attraktive Förder- und Unterstützungsbedingungen soll die Medien- und Kreativwirtschaft in Brandenburg nachhaltig gestärkt werden. Entsprechend sollen medientechnologische Entwicklungen, insbesondere Künstliche Intelligenz sowie der Ausbau des MediaTech Hub Potsdam, aktiv gestaltet und weiterentwickelt werden. Zudem unterstützt die Koalition die Novelle der Filmförderung auf Bundesebene, um so den Filmstandort Babelsberg zu sichern. Das Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH sowie die Medienanstalt Berlin-Brandenburg werden auch künftig umfassend unterstützt, um deren wichtige Rolle für den Medienstandort zu gewährleisten.

Digitalisierung und KI

Die Koalition plant, die bestehenden KI-Strategien weiterzuentwickeln, um die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Schwerpunkte sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Förderung von Best-Practice-Beispielen und Leuchtturmprojekten, u. a. in der Medienwirtschaft, sowie die effektive Nutzung von Bundes- und EU-Fördermitteln.

Weiterführende Links

Koalitionsvertrag Brandenburg „Brandenburg voranbringen – Bewährtes sichern. Neues schaffen.“ zwischen CDU und SPD

Artikel teilen

Seite Drucken

Ansprechpartner:in
Tim Steinhauer

Senior Referent Medienverantwortung & Programm

Tel. 0049 (0)30 39 88 0 199

Lesen Sie jetzt
Politik und Recht
Analyse: VAUNET zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD
Der VAUNET bewertet den im Koalitionsvertrag von Union und SPD gesetzten Rahmen aus medienpolitischer Sicht positiv, sieht jedoch auch Herausforderungen, zum Beispiel bei der Finanzierung der Filmförderung.
Politik & Recht
VAUNET zu Koalitionsvertrag: Neue Regierungsparteien setzen klaren Rahmen für Medien- und Wirtschaftspolitik, nun kommt es auf die Umsetzung an
Der VAUNET als Spitzenverband der privaten Audio- und audiovisuellen Medienunternehmen begrüßt, dass die zukünftigen Regierungsparteien ein wirtschaftsfreundlicheres Klima schaffen wollen.
Medientage Mitteldeutschland
Medientage Mitteldeutschland: Claus Grewenig fordert schärfere Haftungsregeln für Big-Tech-Plattformen
Bei den Medientagen Mitteldeutschland macht VAUNET-Vorstandsvorsitzender Claus Grewenig deutlich, was es für fairen Wettbewerb mit den Big-Techs braucht.
Mehr Laden
Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner

VAU+

Diese Seite ist exklusiv für
unsere Mitglieder

Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Nutzerkonto.