22. Oktober 2024 - Welche Chancen gibt es, welchen Risiken begegnen wir? Was ist zu tun? Diesen Fragen ging das Panel der Plattform 6 „Kultur & Medien“ beim Digital-Gipfel 2024 in Frankfurt am Main nach. Mit dabei waren die Vorsitzende der Plattform und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, Sonja Schwetje (Programmgeschäftsführerin ntv), Benedict Grindel (Managing Director, Ubisoft), Steffen Kühne (Tech Lead im AI + Automation Lab des Bayerischen Rundfunks) und Nico Wilfer (Chief Product Officer der FAZ) sowie VAUNET-Vorstandsvorsitzender und Co-Vorsitzender der Plattform, Claus Grewenig.
Unter dem Motto „Deutschland Digital – Innovativ. Souverän. International.” fand am 21. und 22. Oktober der Digital-Gipfel 2024 in Frankfurt am Main statt. Über 1.500 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik kamen zusammen, um zentrale Zukunftsthemen wie digitale Innovation, digitale Souveränität und internationale Zusammenarbeit zu diskutieren.
VAUNET-Vorstandsvorsitzender Claus Grewenig betonte in seinem Impuls beim Panel „Kultur, Medien und Demokratie im Zeitalter von KI: Was ist zu tun?“ die entscheidende Rolle von Kultur und Medien für die konstruktive Verankerung technologischen Fortschritts, und damit auch KI, in der Gesellschaft.
Medien nutzen KI bereits erfolgreich u. a. zur Prozessoptimierung, Content-Generierung und für neue Services, was ihre Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Im Kultur- und Medienbereich unterstützt KI bei der Analyse großer Datenmengen, der Erkennung von Fake News, der Erstellung von Untertiteln und Text-to-Speech-Anwendungen für bessere Barrierefreiheit sowie bei Routineaufgaben in der Entwicklung.
Allerdings gibt es auch Risiken: Deep Fakes können zu Fehlinformationen führen, wie beispielsweise manipulierte Bilder von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. KI-generierte Inhalte können historische Fakten verzerren oder falsch darstellen. Zudem besteht die Gefahr der Verletzung von Urheberrechten, wenn Inhalte ohne Erlaubnis zum Training von KI-Modellen verwendet werden und die Quellen in den Ergebnissen nicht mehr erkennbar sind.
Beim Get-together sprach Kulturstaatsministerin Claudia Roth mit Expert:innen über die neuesten Entwicklungen von KI. Im Fokus standen auch die kürzlich in Kraft getretene KI-Verordnung sowie eine Studie von Bertelsmann, die zeigt, dass die Einführung generativer KI in verschiedenen Medienbereichen unterschiedlich schnell voranschreitet. Medienhäuser passen etwa ihre journalistischen Leitlinien an, wobei Transparenz und Kennzeichnung von KI-Inhalten wichtig sind. Claus Grewenig unterstreicht, dass guter Journalismus das beste Mittel gegen Desinformation bleibt, jedoch nachhaltig gute regulatorische und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen benötigt. Verantwortungsvolle Nutzung von KI könnte Innovation und Kreativität fördern, erfordert jedoch effektive urheberrechtliche Bestimmungen zum Schutz von Kreativen.